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Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Österreich 2024

 

Nicht-zertifizierte WDVS gewinnen an Bedeutung

Der Markt für Fassadendämmungen schrumpfte in Österreich im Jahr 2023 rasant. Zertifizierte WDVS standen verstärkt in Konkurrenz mit Fassadendämmungen aus frei zusammengestellten Komponenten, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com Marktanalyse.

[ÖSTERREICH | 24. April 2024]  Die im Vorjahr schwächelnde Baukonjunktur hinterließ auch am Markt für Fassadendämmungen tiefe Spuren. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Österreich schrumpften die Herstellererlöse im Jahr 2023 um 20 Prozent gegenüber Vorjahr auf 239 Millionen Euro. Allerdings traf es nur zertifizierte WDVS. Im Jahresvergleich reduzierte sich der Umsatz um 24 Prozent auf 183 Millionen Euro, während nicht-zertifizierte Systeme mit 56 Millionen Euro am Niveau von 2022 stagnierten. Grund dafür war im Wesentlichen deren Preisvorteil. Dieser resultiert aus dem Umstand, dass bei nicht-zertifizierten Systemen die Einzelkomponenten (Dämmung, Klebespachtel, Armierungsgewebe, Befestigungen und Putze) frei zusammengestellt werden, wodurch variabel auf allfällige Preisangebote zurückgegriffen werden kann. Zu Herstellerpreisen kosteten im Jahr 2023 nicht-zertifizierte Systeme (Materialpreis) im Schnitt je Quadratmeter 15,30 Euro, zertifizierte Wärmedämmverbundsysteme indessen 22,80 Euro. Die frei zusammengestellten Einzelkomponenten waren somit um gut 40 Prozent günstiger. In den letzten drei Jahren wurde der Preisvorteil zudem um 15 Prozent ausgebaut.

„Ein in der Tat gewichtiges Argument“, so Studienautor Andreas Kreutzer, „zumal es eine vom Bauherrn vorgeschriebene Verpflichtung zu Verwendung von zertifizierten WDVS in der Regel nur im Objekt gibt. Bei Einfamilienhäusern ist der Spielraum für die Ausführenden oftmals größer.“ Insbesondere in der Sanierung von Putzfassaden kommen deshalb bei Eigenheimen vergleichsweise oft nicht-zertifizierte Systeme zur Anwendung.

 

Quelle: BRANCHENRADAR Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Österreich 2024