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Private Haushaltsausgaben in Österreich 2021

 

Deutliches Ausgabenminus in Gastronomie und Freizeitwirtschaft

Die privaten Haushaltsausgaben sanken in Österreich im Jahr 2020 um nahezu sieben Prozent gegenüber Vorjahr. Die Einbußen waren aber nicht gleichverteilt, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu privaten Haushaltsausgaben in Österreich des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com Marktanalyse.

[ÖSTERREICH | 21. Mai 2021]  Lockdown, Reise- und Ausgangsbeschränkungen sowie nicht zuletzt die Abstands- und Hygieneregeln führten im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang der privaten Haushaltsausgaben. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Private Haushaltsausgaben in Österreich schrumpften die privaten Haushaltsausgaben im Jahr 2020 um 6,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 192,49 Milliarden Euro. Vom Rückgang betroffen waren allerdings im Wesentlichen nur der Dienstleistungssektor sowie der private Verkehrsaufwand einschließlich des Kaufs von Kraftfahrzeugen. Die Ausgaben für Dienstleistungen sanken um 15,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 68,9 Milliarden Euro, obgleich der Wohnungsaufwand konstant um 4,6 Prozent gegenüber Vorjahr stieg. Allerdings ließen sich die Haushalte beispielsweise die Freizeitgestaltung um 19,6 Prozent weniger kosten als noch ein Jahr davor, Gastronomiebesuche um 26,3 Prozent und den Urlaub sogar um 56,6 Prozent weniger. Für die individuelle Mobilität wurde um elf Prozent weniger ausgegeben als im Jahr davor, insgesamt 15,5 Milliarden Euro. Einen leichten Rückgang gab es zudem bei privaten Immobilieninvestitionen, weil der massive Preisauftrieb die Nachfrage von privater Seite deutlich bremst. Trotz steigender Häuserpreise um durchschnittlich etwa acht Prozent gegenüber Vorjahr sanken die Investitionen um rund ein Prozent gegenüber Vorjahr auf 16,9 Milliarden Euro.

Die Ausgaben für Wareneinkäufe stagnierten im Jahr 2020 indessen alles in allem mit 66,0 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau; nicht zuletzt, weil Wertschöpfungsanteile der Gastronomie und der Freizeitwirtschaft in Einkäufe von Nahrungsmitteln, Möbeln, Elektrogeräten sowie anderen Produkten für Haus & Garten umgeschichtet wurden. Nichtsdestotrotz gab es in einigen anderen Warengruppen ein zum Teil deutliches Minus, etwa bei Bekleidung und Schuhen (-16,7% geg. VJ), persönlichen Gebrauchsgegenständen (-24,8% geg. VJ), Druckwerken (-10,4% geg. VJ) oder Kunstgegenständen und Antiquitäten (-18,1% geg. VJ). Zu einem leichten Anstieg kam es im letzten Jahr lediglich bei den Finanzausgaben, im Wesentlichen aufgrund von Indexanpassungen bei Versicherungen.

Alles in allem erfreulich lief es im Jahr 2020 indessen im eCommerce-Sektor, wenngleich sich bei den Dienstleistungen auch das Internetgeschäft rückläufig entwickelte. Dafür wuchs der Versand- und Onlinehandel umso kräftiger. Die einzelhandelsrelevanten Ausgaben stiegen um 17,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 7,6 Milliarden Euro und damit der Marktanteil des Distanzhandels auf 11,2 Prozent.

 

Information zur Studie: Der BRANCHENRADAR Private Haushaltsausgaben in Österreich ist das Resultat einer haushaltsbezogenen Auswertung von mehr als 200 Warengruppen aus dem BRANCHENRADAR-Studienprogramm des Jahres 2021, die punktuell durch externe Daten ergänzt werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Angaben aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR), aber auch öffentlich zugängliche Informationen aus Sekundärstudien, Presseberichten und Unternehmensveröffentlichungen. Die Ausgabenstruktur wird in 29 Kategorien und 295 Detailpositionen dargestellt.

Quelle: BRANCHENRADAR Private Haushaltsausgaben in Österreich 2021